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Aufbruch nach Taiwan

Expat-Blog

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Kalong Wong ist eine abenteuerlustige Amerikanerin asiatischer Herkunft, die sich nach ihrem Abschluss dazu entschieden hat nach Taiwan auszuwandern. In diesem Expat-Blogerzählt sie uns mehr über ihre Entscheidung, diesen neuen Schritt zu wagen, die Überraschungen die Taiwan mit sich brachte und was ihr am Meisten an ihrer neuen Heimat gefällt.

Wie kam es dazu, dass du nach Taiwan ausgewandert bist?

Ich bin direkt nachdem ich mit der Uni fertig war nach Taipei, die Hauptstadt von Taiwan, umgezogen. Damals war ich 22 Jahre alt und mich hat die Wanderlust gepackt – ich habe einfach gemerkt, dass es die perfekte Zeit war um etwas Neues auszuprobieren und meinen eigenen Weg zu gehen. Zu der Zeit hatte ich noch keinen Job, noch keine Familie, und so habe ich mir ein One-Way Ticket gekauft und bin losgezogen. Ich habe mich für Taiwan entschieden, da ich dort ein paar Bekannte hatte und mir gesagt wurde, dass man sehr leicht einen Job als Englischlehrerin finden kann.

Was sind die größten kulturellen Unterschiede, die dir aufgefallen sind?

Nunja, um ehrlich zu sein hatte ich einen kleineren Kulturschock, als ich erwartet hatte!
Ich war überrascht wie freundlich und liebenswert alle Taiwaner sind. Wenn ich zu spät zu einer Verabredung war, sagten sie mir dass ich mir Zeit lassen soll. Wenn ich stolperte, waren sie ernsthaft besorgt und fragten mich, ob alles in Ordnung sei. Daheim würde man über so etwas eher lachen.
Die große Mehrzahl der Leute spricht allerdings nur sehr wenig Englisch, was zu Beginn etwas schwierig war. Allerdings sind sie so hilfsbereit und aufgeschlossen, dass man relativ leicht über Sprachbarrieren hinwegkommt.

Gibt es einen Moment oder einen Kulturschock, der sich besonders eingeprägt hat?

Ich würde sagen, wie extrem freundlich jeder in diesem Land ist, und das auf die authentischste Art und Weise. Während einer meiner ersten Wochen in Taipei ging ich zu einer Bank um etwas Geld zu wechseln. Sie nahmen keine US Dollar an, der Beamte erklärte mir allerdings wie ich zu ihrer Konkurrenzbank fände um mein Geld dort zu wechseln. Aufgrund seines eingeschränkten Englisch und meines nicht-existenten Mandarin malte er mir eine Karte auf ein Blatt Paper, die ich allerdings nicht so richtig verstand. Auf einmal bat er mich, kurz zu warten und verschwand in seinem Büro. Kurz darauf kam er mit seinem Mantel in der Hand zurück und bot mir an, mich zu der richtigen Bank zu bringen!

Wie empfandest du die Wohnungssuche, und hast du jegliche Tipps?

Ich muss sagen, dass ich es nicht besonders schwierig fande, eine Wohnung zu finden. Ich zog sage und schreibe sechs Mal während meinen ersten 4 Jahren als Expat um! Es gibt eine sehr hilfreiche Seite namens Tealit.com, ähnlich wie Craigslist oder ebay-Kleinanzeigen, auf der man von Immobilien über Arbeitsangeboten zu Sprach-Tandem-Partner alles finden kann. Diese Seite empfehle ich wirklich jedem, der nach Taiwan zieht.

Wie verbringen Taiwaner ihre Freizeit und hast du Tipps, wie man sich am besten integriert?

Naja, ich denke nicht, dass man die Freizeitaktivitäten einer ganzen Nation verallgemeinern kann, genau so wenig wie man sagen kann, dass alle Deutsche jeden Tag Weißwurst essen. Ich hatte viele Freunde, die in allen möglichen Aktivitäten eingebunden waren und ein breites Spektrum an Hobbies verfolgten. Ich bin insgesamt zwei Sportteams beigetreten, zum einen Drachenbootrennen und zum anderen Gälischen Fußball. Dies hat zwar den Großteil meiner Freizeit eingenommen aber ich habe unbezahlbare Freundschaften und Erinnerungen daraus gewonnen.

Muss man als Expat die Landessprache lernen, um in Taiwan zu leben?

Nun, in Taiwan warden verschiedene Sprachen gesprochen. Auf der einen Seite gibt es Taiwanesich, das sich von Mandarin sehr unterscheidet, welches aber ebenso in Taiwan gesprochen wird. Ich bin der Meinung, dass man Mandarin auf jeden Fall lernen sollte, vor allem wenn man Taipei verlässt. Außerhalb der Stadt werden die Englischkenntnisse der Bevölkerung immer weniger. Taiwanesisch ist eine sehr traditionelle Sprache und es gibt viele Taiwanesen, die diese Sprache nicht beherrschen.

Hattest du Schwierigkeiten bei deinem Umzug?

Ganz im Gegenteil – der Umzug verlief einfach! Ich habe meine alte Wohung gekündigt, meine nötigsten Sachen in ein paar Koffer gepackt und habe ein 30-Tages Ankunftsvisum beantragt. Wenn man innerhalb dieser Zeit einen Job erhältst, kann dein Arbeitgeber dieses in ein Arbeitsvisum umwandeln. (Deutsche Staatsangehörige können als Tourist oder zu einer Geschäftsreise visafrei für bis zu 90 Tage einreisen). Falls man nach den ersten 30 Tagen noch keine Arbeit gefunden hast, kannst man sein 30-Tages Visum auch erneuern.

Was gefällt dir am Meisten an Taiwan?

Taipei ist so eine lebenswerte Stadt. Alles dort macht einfach Sinn, von ihrem Schienennetz zu den Wanderschildern. Die Kultur der Stadt lebt in einer unglaublichen Harmonie mit moderner Technologie, das Ganze ist umgeben von der Schönheit der Natur. Es gibt wundervolle Wandertouren und Berge mit atemberaubenden Ausblicken. Außerdem sind die Landsleute so außergewöhnlich aufrichtig und herzlich, man merkt wirklich wie stolz sie sind Taiwaneser zu sein.
Zuletzt sind auch die Lebensunterhaltungskosten erstaunlich niedrig für die bestehende Lebensqualität. Deswegen bin ich wohl schon so lange hier – die Stadt ist ein wahrer Juwel!

Haftungsausschluss: Die Ansichten, die in diesem Blog geteilt werden, gehören nur zu den Expats. Sirelo ist eine unabhängige Plattform und die Erfahrungsberichte der Expats dienen nur zu Informationszwecken.

Fazit

Trotz des riesigen Kulturunterschiedes zwischen den USA und Tawain lebte sich Kalong Wong innerhalb kürzester in ihrer neuen Heimat ein. Neben Natur und Landschaft war sie vor allem von den Einwohner:innen begeistert, die nur vor Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft sprühten!

Vielen Dank Frau Wong für das Interview! Wir freuen uns aufrichtig, dass Sie den Umzug nach Taiwan gut überstanden haben. Wir wünschen Ihnen weiterhin nur das Beste in Ihrem neuen Heimatland!