In diesem Beitrag berichtet Kathrin über Ihre Auswanderung in die USA: Weshalb sie sich dazu entschlossen hat, in die USA auszuwandern, welche Komplikationen es bei der Auswanderung gab, mit welchen Unterschieden sie in den USA zu kämpfen hatte und welche Tipps sie anderen Auswanderern mit auf den Weg geben würde.
Eigentlich kam das Ganze durch meinen damaligen Freund und jetzigen Ehemann zustande. Seit ich ihn kennengelernt habe, wollte er mit mir in die Staaten, um dort gemeinsam Urlaub zu machen. Ich wollte jedoch anfangs nicht. Er ließ aber nicht locker, hat immer und immer wieder nachgefragt, sogar einen detaillierten Urlaubs-Plan erstellt. Irgendwann hat er mich dann eben doch überredet bekommen und ich habe zugestimmt, gemeinsam in den USA Urlaub zu machen. Ich konnte damals zwar noch kein Wort Englisch, doch das hat rein gar nichts an dem unglaublichen ersten Eindruck und den Erfahrungen, die ich hier machen durfte, geändert. Wir haben in den USA so viele freundliche Menschen kennengelernt und auch der Fakt, dass man hier immer, also rund um die Uhr und sogar an den Wochenenden einkaufen kann, war so neu und faszinierend!
Nachdem wir dann aus unserem gemeinsamen Urlaub zurück nach Deutschland kamen, fragte mich mein Mann, ob wir an der GreenCard Lotterie teilnehmen wollen. So kam der Stein ins Rollen. Auf der Website Americandream haben wir uns für die GreenCard Lotterie registriert und 12 Jahre später wurden wir (endlich) gezogen.
Der größte Unterschied, der mir außerdem bereits im Urlaub aufgefallen ist, ist dass die Menschen hier deutlich weniger genervt und gestresst sind. Aus irgendeinem Grund sind die Menschen hier einfach besser gelaunt. Zudem habe ich das Gefühl, dass man hier deutlich bessere Berufs- und Aufstiegsmöglichkeiten hat. Selbstverständlich kommt es jedoch auch hier darauf an, an welche Leute man sich wendet. Ich hatte anfangs leider nicht ganz so viel Glück und musste zuerst eine Menge durchleben und lernen, bis ich zu meinem jetzigen Job kam. Ich habe meinen Arbeitsplatz sehr häufig wechseln müssen: Von einer Arbeitsstelle in der Produktion, über eine Arbeitsstelle im Labor und meiner Arbeit als Busfahrerin, bis hin zu meiner jetzigen Arbeitsstelle als Immobilienmaklerin. Es ging wirklich lange, bis ich „angekommen“ war. Man muss sich hier definitiv an sehr viele Unterschiede gewöhnen und manche Dinge und Menschen können es einem wirklich schwer machen, Fuß zu fassen. Zum Beispiel wenn man keine „working history“ oder „credit history“ hat. Auch an die unterschiedliche Arbeitsweise und die oftmals abweichende Einstellung von Mitarbeitern, muss man sich erst einmal gewöhnen. Man sollte jedoch nicht aufgeben und was ich aus ausreichender Erfahrung jedem empfehlen kann, ist: Sobald man auch nur 50% der Voraussetzungen einer Stellenbeschreibung erfüllt, lohnt es sich, eine Bewerbung einzureichen.
Da wir sehr unsicher waren und nichts aufs Spiel setzten wollten, haben wir bei unserer Auswanderung den Service von TAD in Anspruch genommen. Dies hat uns womöglich viele Komplikationen erspart und wir würden diese Entscheidung auch jedes Mal wieder so treffen. Durch das Online-Forum haben wir viele hilfreiche Tipps erhalten, die uns einige Dinge erleichtert haben. Doch nichtsdestotrotz haben wir auch einiges „falsch“ gemacht und vieles würden wir heute vermutlich anders machen. Man sollte sich vor der Einwanderung definitiv mit dem amerikanischen Gesundheitssystem und vor allem dem Thema „Rente“ auseinandergesetzt haben. Wir sind noch heute damit beschäftigt, die passende Lösung für uns zu finden.
Viele Menschen kommen in die USA, in dem Glauben, dass hier Alles viel besser ist. Dies kann selbstverständlich der Fall sein, muss es aber nicht. Ein neues Leben in den USA zu beginnen, kann auch ein sehr harter und steiniger Weg sein. So war und ist es auch für uns nicht immer leicht. Was ich jedem raten würde, der sich dafür entscheidet, in die USA auszuwandern, ist ein finanzielles Polster für mindestens 6 Monate oder länger, zu haben. Zudem sollte man nicht glauben, dass man eine Mietwohnung bekommt, nur weil man genügend Geld hat. Ohne eine „working history“ oder „credit history“ kommt man in den USA nicht weit. Die meisten Vermieter werden sich quer stellen und ablehnen. Eine Wohnung oder ein Haus kaufen? Vielleicht, aber auch schwierig. Immerhin spielen hier der Kredit und die Zinsen eine sehr große Rolle und zudem ist diese Option sehr teuer. Die meisten Banken vergeben dafür nur selten einen Kredit.
Ja, das habe ich. Möchte ich? Nein, vielleicht, ich weiß es nicht genau…
Wenn ich an das Gesundheitssystem und die Rente hier in den USA denke, so ist Deutschland definitiv die bessere Alternative. Aber bereit zurück nach Deutschland zu gehen, das bin ich definitiv noch nicht. Wer weiß, vielleicht wird sich meine Meinung in 10 Jahren geändert haben, doch momentan bin ich mehr als zufrieden hier.
Ich habe eine neue Herausforderung für mich gefunden. Ich arbeite als Maklerin (Real Estate Broker) und fühle mich in dieser Position sehr wohl. Mir wurde damals gesagt, dass das Examen für diese Position sehr schwierig ist und viele Broker relativ schnell wieder aufgeben. Ich befinde mich in dieser Position zwar noch am Anfang, aber durch die negativen Erfahrungen, die ich damals selbst gesammelt habe, habe ich einiges gelernt, was mir dabei hilft, die Situation meiner Kunden bessere zu verstehen und diesen besser zu helfen. So weiß ich unter anderem auch, wie man Kunden nicht behandeln sollte. Ich hatte bei unserem Hauskauf damals nicht einmal eine Ahnung davon gehabt, was ich da genau mache und für was ich unterschreibe. Es war mehr ein „hier, unterschreib“. Mein Mann und ich haben damals einfach blind vertraut, etwas was ich heute niemals wieder so tun würde. Ich habe viele wichtige Erfahrungen sammeln dürfen und kenne nun beide Seiten: Den Kunden und den Verkäufer. Mein Ziel ist es, meinen Kunden wirklich zu helfen, sei es eine Immobilie zu kaufen oder zu verkaufen. Die Immobilienfirma in Cowlitz Country (Washington), bei der ich nun arbeite, unterstützt mich in meiner Einstellung und Vorgehensweise. Einfach auch deshalb, weil dort alle so denken und handeln und der Kunde in dieser Firma an erster Stelle steht. Der Kunde ist König und so sollte das auch sein.
Meine Auswanderung und alles was ich bereits hier in den USA erlebt habe, ermöglicht es mir, einige hilfreiche Hinweise zu geben – auch solche, die nichts mit Immobilien zu tun haben.
Gerne können Sie Kathrin eine E-Mail zusenden oder bei Fragen bezüglich einer Immobilie die Immobilienfirma kontaktieren, bei der Kathrin arbeitet.
Kathrin Dietsche
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